Vortrag
Moderation
Klavier
„Ich möchte mich von einem konventionellen Verständnis von Bildern entfernen. Sichtbarkeit kennt keinerlei Voraussetzungen. Viele politische Konflikte sind extrem sichtbar und doch können wir sie nicht sehen, geschweige denn verstehen. Wie ist es möglich, dass wir noch immer nicht sehen können, was wir tatsächlich sehen?“ Oraib Toukan ist fasziniert vom Leben der Bilder. In ihrem vielfältigen Werk, das Film, Fotografie und Text einschließt, beschäftigt sie sich mit einem alternativen, nativen und umgangssprachlichen Verständnis von Bildern. In ihrem Vortrag untersucht sie Worte aus dem reichhaltigen Repertoire der arabischen Sprache und dessen Beziehungen zu Bildern im Allgemeinen und zu Leid im Besonderen. Den Ausgangspunkt bildet dabei der arabische Begriff „turbeh“ (Erde) im Werk des palästinensischen Pädagogen Munir Fasheh, demzufolge Wissen immer nur „aus“ der Erde entspringen kann.
Oraib Toukan arbeitet als Künstlerin, Schriftstellerin und Dozentin. Derzeit ist sie EUME-Fellow am Forum Transregionale Studien in Berlin, zuvor war sie Clarendon Scholar an der Ruskin School of Art der Universität Oxford, wo sie 2019 ihre Promotion abschloss. Sie ist Autorin des Buchs Sundry Modernism: Materials for a Study of Palestinian Modernism (2017) und veröffentlichte u.a. die Essayfilme Via Dolorosa (2021), Offing (2021) und When Things Occur (2017). Bis 2015 leitete sie die Abteilung Kunst und den Studiengang Media Studies am Al-Quds Bard College; außerdem gehörte sie 2017 als Mercator Postdoc-Fellow der DFG-Forschungsgruppe Kulturen der Kritik der Leuphana Universität an. Ihre Arbeiten waren u.a. am KW Institute for Contemporary Art und in der Akademie der Künste in Berlin, am CCA Glasgow, im Mori Art Museum, bei der Asia Pacific Triennial, der Istanbul Biennial und der Biennale für aktuelle Fotografie im Heidelberger Kunstverein zu sehen.
Mit einem musikalischen Beitrag von Itamar Carmeli (Klavier).
In englischer Sprache. Der Eintritt ist frei, eine Registrierung ist erforderlich.