„Personal Note“ ist eine neue, von Studierenden der Barenboim-Said Akademie kuratierte Konzertreihe, die von den Teilnehmenden des Concert Curation-Kurses entwickelt wurde. Der Kurs unter der Leitung von Prof. Yael Kareth zielt darauf ab, junge Musiker:innen zu befähigen, über die reine Aufführung hinauszudenken. In einer Zeit des kulturellen Wandels steht klassische Musik vor der Herausforderung, relevant zu bleiben, ohne ihre Traditionen zu verleugnen. Der Kurs lädt die Teilnehmenden dazu ein, das Konzertformat neu zu denken, indem sie sich mit dessen sozialen, sinnlichen und kulturellen Dimensionen beschäftigen. Fragen wie „Welche Geschichte erzählt diese Musik?“ oder „Für wen ist sie gedacht?“ stehen im Mittelpunkt. Das Ergebnis ist „Personal Note“, eine Serie von Konzerten in intimem Rahmen, die die Kreativität und das intellektuelle Engagement der Studierenden fördert.
- Sa, 21. Dezember 2024, 18:00 Uhr
- So, 19. Januar 2025, 18:00 Uhr
- So, 4. Mai 2025, 18:00 Uhr
- So, 29. Juni 2025, 18:00 Uhr
Das erste Konzert der Reihe, „Homeland“, präsentiert ein sehr persönliches und kulturell vielfältiges Programm, das die unterschiedliche Herkunft der Studierenden widerspiegelt. Zu hören sind Werke von Komponisten, die entweder mit den Heimatländern der Musiker:innen verbunden sind oder von Themen wie Erinnerung, Nostalgie und kulturellen Wurzeln inspiriert wurden. Stücke wie Prokofjews Ouvertüre über hebräische Themen, Bartóks Rumänische Volkstänze und Blochs Prayer werden mit zeitgenössischen Werken wie Kian Soltanis Persischem Feuertanz und Bearbeitungen traditioneller Lieder kombiniert. Das Programm ist nicht nur eine Hommage an die Vielfalt, sondern auch ein Beweis dafür, wie Musik Grenzen überschreiten kann, um das Wesen kulturellen Erbes zu bewahren und weiterzugeben.
Dialog ist ein Begriff von weitreichender Bedeutung, insbesondere wenn es um Musik geht. Er kann sich auf ein Gespräch beziehen, auf Reflexion oder Nachahmung – in der Musik wie auch im Leben. Im zweiten Konzert der „Personal Note“-Reihe beschäftigen sich die Studierenden mit unterschiedlichen musikalischen Ausdrucksformen von Dialog in bekannten Kammermusikwerken, zu denen sei selbst kurze Einführungen geben. Dabei demonstrieren sie nicht nur den musikalischen Austausch zwischen Spieler:innen oder Instrumenten, sondern widmen sich auch der Wechselbeziehung zwischen zwei (oder mehr) musikalischen Stimmen innerhalb eines Werks, beleuchten den intergenerationellen Dialog zwischen Studierenden und Lehrenden oder zwischen Komponist:innen unterschiedlicher Epochen und thematisieren den kulturellen Austausch und die Auseinandersetzung durch Komposition. Ebenso wird der innere, beinahe geheime Dialog offengelegt, den ein:e Musiker:in mit sich selbst führt.
Der Begriff Dialog spielt auch eine zentrale Rolle im Mikrokosmos der Barenboim-Said Akademie. Hier ist die Fähigkeit, einander über unterschiedliche Standpunkte, Perspektiven und Kulturen hinweg wirklich zuzuhören, von essentieller Bedeutung. In der Musik erfüllt Dialog auf ganz natürliche Weise eine ebenso zentrale Funktion.